Neueröffnung des Wirtshaus in Cove

Tratsch... "Habt ihr schon von dem Drachen gehört...?"

Moderator: Vandroy

Re: Neueröffnung des Wirtshaus in Cove

Beitragvon Ciervos Cicar aus Nirdana » So, 17. Aug 2008 01:07

Freiheit...
Wie oft hörte er den Wunsch nach Freiheit in seinen Ohren klingen?
Freiheit war für ihn stets ein Gut welches er zu wahren versuchte, allerdings gab es Dinge und Situationen in denen die Freiheit nicht dass wichtigste Faktum war welches er wahrnehmen konnte...
Natürlich dachte er an Nazh'ad und welchen Preis er damals für das zahlen musste was er nun seinen Weg nannte.

Als Leo's Atem seine Haut berührte wunderte er sich nur erneut über die Gebärden seines gegenübers.
Bei einer Frau hätte es ihn nicht verwunder, allerdings war sein gegenüber keine Frau sondern ein Mann. Zumindest sagte er dass und ließ auch keine Gelegenheit zu weitere Informationen über ihn einzuholen.


Freiheit ist ein wertvolles Gut..doch wieviel ist sie euch wert? Viele sagen sie leben für die Freiheit und begeben sich freiwillig in ein Sklaventum ohne dass es ihnen bewusst ist.
Er wirkte amüsiert. Viele Pergoner waren Sklaven ihres Glaubens, ein paar andere sogar Sklaven ihres Reichtums geworden.
Er verachtete jene, welche ihr freies Denken aufgaben um ihr Schicksal nicht länger allein leiten zu müssen.


Schwächlinge... sagte er leise

Auch daran erinnerte er sich zurück. War er doch selbst eine Zeit lang in solcher Abhängigkeit gefangen. Hätte Fridolin damals nicht durch ein Verhalten gezeigt, wie sehr verblendet ein Gläubiger Mensch doch sein kann, wäre er wohl heute noch ein Anhänger des Weltendrachen...

Die Frage nach seiner Berufung riss ihn aus seinen Gedanken.


Allerdings trage ich meine Vermummung der Unauffälligkeit wegen....ihr allerdings scheint etwas zu verbergen, wenn wir uns schon nichts vormachen wollen, nicht wahr?
Ein hähmisches grinsen legte sich auf seine Mimik. Auch wenn man in seinen Augen keine Pupillen, keine Iris, nichts erkennen konnte, so spürte Ciervos gegenüber doch immer wenn sein Blick direkt auf ihn ruhn musste.

Er breitete die Arme aus und machte eine ausschweifende Geste und sprach mit amüsierter Stimme


Es steht euch natürlich frei zu gehn, allerdings denke ich nicht dass es klug wäre, überhastet aufzubrechen.
Danach legte er die Hande auf den Tisch und sprach etwas ruhiger weiter

Wie gesagt, ihr seht nicht aus wie ein Freund des Gesetzes, wenn ihr auf euch nicht achtgebt könnte es tatsächlich sein dass ihr Hinterrücks für Verbrechen erstochen werdet, die ihr nichteinmal begangen habt
Unentwegt grinste Ciervos

Allerdings... seine Stimme blieb unentwegt ruhig, wurde jetzt aber noch durch etwas anderes durchsetzt.

Solltet ihr vielleicht Schutz brauchen, so kann ich euch doch sicher ein wenig behilflich sein, guter Mann..
Mit diesen Worten lehnte er sich zurück und beschloss die Reaktion seines Gegenübers gänzlich und ohne Umschweife zu beobachten...und zu analysieren..
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Ciervos Cicar aus Nirdana
 
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Re: Neueröffnung des Wirtshaus in Cove

Beitragvon Leo » Mo, 18. Aug 2008 01:37

Seine Worte über Freiheit und Sklaventum ließen sie aufhorchen. Auch sie hatte bereits darüber nachgedacht, wie gleichgültig manche Menschen ihre Freiheit aufgaben. Wie gleichgültig sie ihren freien Willen aufgaben, um den Idealen eines Verrückten zu folgen. Wie sie ihr Leben opferten und einem Tyrannen dienten, nur damit sie einfachen Befehlen folgen konnten..
Und nun fragte er sie, was ihr die Freiheit bedeutet?
Er fragt eine als Leibeigene geborene und später als Sklavin verkaufte Frau, was ihr die Freiheit bedeutet?..
Ein kurzes Schmunzeln huschte über ihre Lippen.
„Welch grausame Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet mir eine solche Frage gestellt wird..
Wenn du wüsstest, dass mein Leben alles andere als behütet und einfach war..
Wenn du nur wüsstest, dass ich nicht einmal nachts ein Auge zumachen kann, weil mich sonst die Schatten der Vergangenheit wieder einholen und ich Angst davor habe, dass mir meine Freiheit wieder geraubt wird..
Wenn du wüsstest, dass ich ruhelos durch die Gassen und Wälder wandere, immer darauf bedacht, mich nicht lange an einem Ort aufzuhalten, nur damit man meine Spur nicht findet..
Doch all das, werde ich dir nie erzählen können.. Nie werde ich meinen Kummer mit einem menschlichen Wesen teilen können, da nicht einmal mehr ein kleinstes Fünkchen Vertrauen ihnen gegenüber in meinem gequälten Herzen existiert.. Und so trage ich meine Maske weiter, immer darauf bedacht, meine Freiheit, mein Leben zu wahren und dir nicht zu viel zu verraten..“


Auch wenn sie innerlich aufgewühlt war, so sprach sie mit kühler, tiefer Stimme zu ihm.
„Ciervos, Ihr enttäuscht mich ein wenig…
Ich habe der Freiheit wegen mein Heimatland verlassen. Ich habe meinem Land, meiner Familie und meinem zu Hause den Rücken zugekehrt, weil mir ein Leben im Kloster wie ein Leben hinter goldenen Gittern vorkam..“


Kurz wendete sie den Blick ab, atmete tief ein und fügte leise hinzu.
„Ciervos, ich würde für die Freiheit nicht nur sterben, ich würde für meine Freiheit sogar morden..“

Sie spürte seinen stechenden Blick auf sich und wusste, dass er jedes ihrer Wörter sowie jede ihrer Bewegungen auf die goldene Waage legte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er ein geübter Beobachter war. Ein Beobachter der auf den einen, richtigen Moment wartete.
„.. ein normaler Krieger schlägt einfach darauf los und braucht zig Schläge um den Feind zu vernichten.. Ein Auftragsmörder hingegen wartet den einen, richtigen Moment ab und vernichten mit einem gezielten Pfeil das Opfer.. Sauber und aus sicherer Entfernung..
Ehe man überhaupt herausfindet, aus welcher Richtung der tödliche Schuss kam, ist er bereits über alle Berge. Tief in seinem Herzen den Namen seines Auftragsgebers..“

Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken als ihr Reko*s Worte und sein selbstgefälliges Lachen plötzlich wieder einfielen. Deutlich konnte sie sich daran erinnern, wie er ihr gegenüber damit geprallt hatte.. Wohl bewusst, dass er so auch ihren kleinsten Funken Hoffnung auf Rettung im Keim erstickte. Nie hatte er sich seine Hände selber schmutzig gemacht, sondern alle Freiheitskämpfer von einem Auftragsmörder umbringen lassen.

Erneut musterte sie ihr Gegenüber eindringlich. Nie hatte sie einen dieser Auftragsmörder gesehen, aber wenn sie sich einen vorstellen musste, würde er dann nicht eine Ähnlichkeit mit dieser Person haben?
Kühl, unnahbar und einen Hauch des Todes im Gepäck? Verhüllt in schwarzem Gewand und dann auch noch so seltsame Gesichtszüge? Kurz stockte ihr der Atem.
Konnte es sein, dass sie einem Auftragsmörder Reko*s gegenübersaß?
„War ich so leicht zu finden? .. War es möglich, innerhalb so kurzer Zeit meinen und Kira’s Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen?“

Für einen Moment beschleunigte sich ihr Atem und ihre Augen huschten durch die Taverne um eine Fluchtmöglichkeit in Erwägung zu ziehen.
„Das Fenster??“ ..
Bei dem Gedanken daran, was Reko wohl machen würde, wenn er sie in die Finger bekommen würde, wurde ihr leicht schwindlig. Ein leicht bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus und kurz hatte sie die Befürchtung das Bewusstsein zu verlieren.
„Er würde mich nicht einfach und schnell umbringen.. Er würde mich tagelang quälen und foltern.. Mir und meiner kleinen Kira unsagbare Schmerzen zufügen und uns für unsere Flucht bestrafen, ehe uns der Tod erlösen würde..
Sein Stolz und seine unsagbare Grausamkeit würden.. würden uns..


Schnell schloss sie die Augen, ballte die Hände zu Fäusten und ging kurz in sich.
"Würde er sich so einen Spaß mit ihr erlauben? Hätte dieser Ciervos wirklich die Nerven dazu, sie in dieser Taverne aufzusuchen, ihr egenüber zu sitzen und sie dann gegen eine Belohnung auszuliefern? Auszuliefern in den sicheren Tod?? Aber ist nicht genau diese Vorgehensweise so typisch für Reko?

Nein.. das konnte nicht wahr sein.. Wie hätte Reko so schnell herausfinden sollen, wohin sie geflohen waren? Konnte es sein, dass sie in ein Königreich geflohen war, dass Reko treu ergeben war?“


Hastig durchforstete sie ihr Gedächtnis nach allen möglichen Ländern, Königen und Namen, die sich Reko*s Macht unterworfen hatten.
„Nein.. Pergon… Pergon.. nein, das darf nicht wahr sein.. Reiß dich zusammen, vielleicht ist dieser Ciervos nur ein Kautz, der eine schwere Krankheit und somit eine so blasse Haut hat.. Dessen Augen einfach so rot glühend leuchten, weil er einen angeborenen Geburtsfehler hat und seine dunkle Ausstrahlung ist einfach nur Einbildung. Uuuund es ist einfach nur Zufall, dass er hier sitzt..“

Schnell fasste sie sich wieder, baute in ihrem inneren wieder eine feste Mauer auf und wandte mit leicht misstrauischem Blick das Wort an ihn.
Sagt mir Ciervos, wer ist der König dieses Landes?“ Insgeheim hoffte sie, dass ihr der Name nicht bekannt vorkommen würde und alles nur ein Trugschluss ihrer Angst war.

Seine nächsten Worte nahm sie zunächst gar nicht richtig war und musste sie erst einmal in Gedanken wiederholen, ehe sie darauf reagieren konnte.
„.. ich trage meine Vermummung der Unauffälligkeit wegen.. Ihr scheint allerdings etwas zu verbergen..“

„Ooh ja, ich verberge, dass ich auf der Flucht bin und bin mir nicht einmal sicher, ob ich auch vor dir auf der Flucht sein sollte.. Beziehungsweise bin ich mir gerade eben gar nicht sicher, ob ich noch lange auf der Flucht bin.. Spielst du ein makaberes Spiel mit mir??“ Jeder ihrer Muskeln war angespannt, jedes ihrer Sinnesorgane in Alarmbereitschaft und doch saß sie ihm nun wieder ganz ruhig gegenüber.

„Nun, wenn man etwas der Unauffälligkeit wegen tut, hat man dann nicht auch etwas zu verbergen?
Vielleicht sind wir uns gar nicht so unähnlich..“

Ihre dunkeln Augen waren zu kleinen Schlitzen verengt und ruhten auf den seinigen.

Sie legte den Kopf leicht schief und verfiel ins Grübeln.
„Vielleicht sind wir uns wirklich nicht so unähnlich.. Nur dass ich mich tarne, um zu entkommen und du dich vielleicht tarnst, um deine Opfer zu finden..“

Kurz biss sie sich auf die Zähne, als sie seine nächsten Worte sowie sein Grinsen vernahm.
„Soso, dann werden die Gassen Pergons also von Mord und Meuchelei regiert? Dann wird man also in Pergon hinterrücks erstochen, nur weil man einen etwas ungewöhnlicheren Modegeschmack hat?“
Wieder einmal hatte sie alles und jeden von ihrem inneren abgeschottet und so sprach sie ihn mit tiefer Stimme leicht barsch und herausfordernd an.
„Dann hätte ich also nicht einmal das Recht, vor den göttlichen Vertretern zu erscheinen, nur weil schwarz vielleicht eine meiner Lieblingsfarben ist… Interessant.. .“
Leicht spielerisch pfiff sie durch die Lippen und verdrehte leicht dramatisch die Augen.

Und jetzt wagt Ihr es auch noch mit mir zu spielen, Herr Cicar?
Erst deutet Ihr an, dass ich so gefährlich aussehe, dass man mich hinterrücks niedermeucheln würde und nun deutet ihr an, dass ich wohl schwach und hilflos aussehe?
Sagt, kann ich Euch den Rücken zukehren?

Sie wusste sehr wohl, wie seine Worte bezüglich ihrer Kleidung gemeint waren und gar schien es ihr wie ein gut gemeinter Rat, aber dennoch wollte sie ihn etwas anstacheln. In der Hoffnung, er würde einen Fehler begehen und mehr Informationen preisgeben.

Innerlich hatte sie das Gefühl, ihr Herz würde jeden Moment vor Anspannung zerspringen aber dennoch blickte sie ihm kühl sowie unverdrossen entgegen.
Leo
 
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