Das Treffen am Tempel...

[Bruder Landogar aus Yew]

Nun war es soweit, es war am Abend des vierten Tages dieser Woche im Monat des Hygrad, Sohn des Weltendrachen .... 8 Stunden nach Sonnenaufgang .... am Tempel des Drachen, und es war leider weit und breit nichts von Gwyn zu sehen.

Wird sie noch kommen?, dachte er sich.

[Gwyn Rigmor]

Seit dem Tage, an dem sie Landogar und Zanica zusammen in der Taverne gesehen hatte war sie ihm aus dem Weg gegangen, hatte noch am selben Abend ihre Sachen gepackt und hatte sich ein kleines Zimmer in einer unbekannten Absteige genommen, das sie von ihren Ersparnissen gerde so zahlen konnte.
In ihrem Magen hatte sich ein unwohles Gefühl eingenistet und in ihrem Kopf spielten sich die verworrensten Gedaneken ab, die es ihr nahezu unmöglich machten Schlaf zu finden.
Sie fieberte dem Tage entgegen, an dem sie sich treffen wollten, sie hörte seine Worte noch deutlich in ihren Ohren klingen, doch fürchtete sie sich vor dem Gespräch, vor dem was er ihr sagen würde und vor dem, was er ihr vielleicht nicht sagte.
In Gedanken verloren saß sie auf ihrem Feldbett und tippte nervös mit dem Finger auf ihrem Bein herum.
Nun war der Tag endlich gekommen, es schien ihr schon Ewigkeiten her zu sein, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
Sie seufzte schwer, ehe sie sich erhob, sich noch ein letztes Mal im Spiegel betrachtete und leisen Schrittes das kleine Häuschen verließ.
Der Weg zum Tempel zog sich unnatürlich in die länge, als wolle er gar kein Ende nehmen, doch schlielich erreichte sie das Bauwerk aus weißem Mamor und stockte.

Bleib einfach ganz ruhig...

Sprach sie sich selbst gut zu.
Gwyn atmete scher schloss ihre Augen für einen kurzen Moment und stieg die Treppe hinauf, langsam.
Oben angekommen blieb sie abrupt stehen.

Landogar.

Erfurh es ihr mit leiser Stimme, fast flüsternd.
Sie wusste nicht ob er sie bemerkt hatte, doch wagte sie sich nicht ihn anzusprechen, und so verharrte sie dort, zitternd und mit weit aufgerissen Augen, die nur das schlimmste zu befürchten schienen...

[Bruder Landogar aus Yew]

Nach Stunden des wartens, hörte er endlich ihre zarte, weiche Stimme und fuhr ruckartig rum. Als er sie sah spielten seine Gefühle plötzlich verrückt und er war drauf und dran zu ihr zu stürmen um sie in seinen Armen zu spüren. Doch kurz bevor es dazu kam fing er sich wieder und überspielte seine Gefühle mit einer kühlheit die er selbst nicht zu besitzen wusste.

Gwyn! , schrie er sie an. Wieso vernachlässigst du dein Training? Und wieso hast du das Haus verlassen? , er hätte sie weiter anschreien können, doch sah er die Angst in ihren Augen und wie sehr es sie verletzte, dass er sie nun anschrie.
Sie hatte sich das Treffen wohl anders vorgestellt.
Also beruhigte er sich und fragte kurz und knapp, aber dennoch so scharf gesprochen, dass sie die Wahrheit sagen musste.

Kannst du mir das erklären?

Er wusste, dass er sich ändern musste und sich für eine der beiden Frauen an seiner Seite entscheiden musste.

[Gwyn Rigmor]

Ruckartig fuhr er um, blickte ihr tief in die Augen und weckte ein Gefühl von Hoffnung in ihr, dass doch alles gut würde, dann jedoch kniff er leicht die Augen zusammen und fing an ihr Vorwürfe zu machen.
ALs er seine Stimme erhob zuckte die junge Frau leicht zusammen, sie war es einfach nicht gewohnt angeschrien zu werden, und gerade von ihm hatte sie es nicht gehofft.
Er schien ihr Unbehagen zu spühren und beruhuigte sich etwas.

Ob ich es erklären kann?

Fragte sie ihn ungläubig.

Was ich mir dabei gedacht habe?

Verzwifelt fuhr sie sich mit beiden Händen durch die Haare, seufzte leicht und blickte ihn scharf an.

Mein Training, das ist wohl das einzige, das für dich zählt.
Ja das war es, das uns zusammenführte und ich bin nicht sicher ob es dir entgangen ist, doch unsere beziehung ist nicht mehr die eines Meisters zu seiner Schülerin!

Ungläubigkeit spiegelte sich in ihrem Blick wieder.
Hatte er wirklich so wenig verstanden?
War er so blind gewesen für das, was sich entwickelte?
Hatte er nicht bemerkt wie er Hoffnung in ihr regte, mit seinen Worten,seinen Blicken, seinen Berührungen?

[Narzissa Hadak]

Es war früh am Morgen als Narzissa Richtung Tempel reitete, um dem Weltendrachen ein Opfer zu bringen.
Sie gallopierte durch das mit Morgentau bedeckte Gras und freute sich darauf dem Drachen ihre Glaubwürdigkeit zu beweisen.
Als sie kurz vor dem Tempel angelangt war, sah sie 2 Gestalten vor dem Tempel stehen.
Narzissa zog ihre stets treue Stute zurück und versteckte sich hinter einem Baum.
Es war ihr Meister Landogar, mit einer anderen weiblichen Person die sie nicht deuten konnte.
Gespannt lunste sie vor dem Baum hervor um etwas von dem Gespräch mit zu bekommen...

[Bruder Landogar aus Yew]

Nach kurzzeitiger Verwirrtheit, die durch Gwyns Worte verursacht wurde, fing er sich wieder und spähte mit einem Auge an ihrem Kopf vorbei zu den Büschen hinter ihnen.

"Gwyn, komm lass uns rein gehen. Wir sind nicht mehr unter uns", sprach er knapp und zog sie zu sich heran damit sie ihm folgte. Dabei hielt er den Knauf des Säbels so, dass er jederzeit griffbereit wäre.

Kurze Zeit später waren sie endlich allein. Endlich an einem Ort wo sie ungestört reden konnten ohne Angst haben zu müssen, dass sie jemand belauschen könnte.

"Schon praktisch diese Geheimen Zimmer des Tempels", dachter er bei sich und setzte sich auf eines der Feldbetten.

"Gwyn, ich habe wohl gemerkt dass die Stimmungen während deiner Übungen immer öfter umschlugen, doch dachte ich erst es sein nur Albernheiten. Doch nun würde ich es nicht mehr so deuten, sondern eher in die Richtung, dass unsere Beziehung derweil ernster geworden ist als bloß die eines Meisters zu seiner Schülerin.
Liege ich richtig mit dieser Vermutung oder täuschen mich meine Sinne doch so gewaltig?" ,er machte es sich bequem und wartete nun gespannt ihre Antwort ab.

[Gwyn Rigmor]

Auch sie hatte etwas gehört, etwas, oder gar jemanden und so ließ sie sich ohne Gegenwehr in das gewaltige Bauwerk ziehen.
Normalerweise hätte sie das Gefühl genossen, ihre Hand in seiner zu spühren, doch war sie so verunsichert und enttäuscht, dass keinerlei Gefühl mehr Platz hatte in ihrem zierlichen Körper.
In einem kleinen Raum machte er halt. Dieser war vollgestellt mit Feldbetten und auch einige schwere Truhen hatten Platz gefunden, Fenster jedoch sah sie keine, kein Wunder, schließlich befanden sie sich tief unten in diesem alten Bauwerk und so war das dämmrige Licht einiger Kerzen die einzige Lichtquelle, die den Raum ein wenig erhellte.
Landogar ließ sich auf einem dieser Betten nieder, blickte sie ganz entspannt an und begann zu erklären...
Bei jedem seiner Worte schien ihr Körper mehr zu entflammen und hysterisch erklang ihre Stimme, hallte wie ein Echo durch den Raum.

Wie bitte?
Du hast gemerkt, dass sich etwas geändert hat?
Hast gemerkt wie sehr ich deine Nähe genieße....
Und warum, warum hast du mich jedesmal abgewiesen, nachdem du Hoffnung in mir geweckt hattest?
Warum deiner Frau nichts erzählt?
Natürlich, es lebt sich ja so auch viel leichter.

Skeptisch blickte sie ihn an, zog eine Augenbruae leicht hoch und verschränkte ihre Arme.
Sie war verwirrt.
Was um alles in der Welt sagte er da?
Bis vor einige Minuten hätte sie sich nichts sehnlicher gewünscht,als dass er ihre Gefühle erwiederte, doch nun, da er so, ohne auch nur den Hauch eines Zweifels seine Gefühle nahezu gestand schien sie innerlich zu explodieren und enttäuscht und wütend zugleich funkelte sie ihn an.

[Bruder Landogar aus Yew]

Sichtlich geschockt, durch den Ton, mit dem sie ihm entgegen trat und auch ein wenig enttäuscht pflegte erzu sagen, ...

"...eigentlich dachte ich durch deine Bemühungen, deine Anregungen und deine Aussagen bei unseren Übungen, dass du mehr für mich fühlst und empfindest als Hass, Wut und Auflehnung mir gegenüber.
Aber da habe ich mich wohl grundlegend in dir getäuscht.
Und ich Narr war drauf und dran meine Frau für dich zu verlassen und dir meine Liebe zu gewähren.
Nun, wie gesagt, da täuschte ich mich wohl in dir..."

Er drehte sich enttäuscht und von aller Liebe verlassen um und schlurfte langsam zur Tür, in der Hoffnung dass sie ihn aufhalten würde und ihn vom Gegenteil überzeugen würde.

Ob das die richtige Entscheidung war sie so offen damit zu konfrontieren?Man wird es sehen." ,dachte er sich.

Erst nach seinen Worten fragte er sich was wohl was in Zanica vor sich ging wenn sie von diesen Worten zu Gwyn gelauscht hätte.
Ob sie ausfallend, wütend, traurig oder verbittert werden würde? Auch das wusste er nicht zu beantworten.
In nächster Zeit werden ihn wohl viele schwere Fragen plagen, sowohl am Tage als auch in der Nacht.

[Gwyn Rigmor]

Er wandte sich ihr ab, drehte sich um und machte sich tatsächlich auf zu gehen, sie einfach dort zurückzulassen und perplex sah Gwyn ihm nach.
Einen Moment lang war es ihr unmöglich sich zu bewegen, ehe sie ihm hinterhereilte und sich vor ihn stellte um ihm den eg zu blockieren.
Ruckartig packte sie seine Robe und blickte ihn von unten her aus großen Augen an.

Möchtest du mich einfach nicht verstehen?

Langsam wandte sie ihren Blick ab, schloss die Augen und seufzte schwer, ehe sie mit nun ruhiger Stimme weiter sprach.

Ich wollte es wirklich nicht, doch seit unserem ersten Treffen gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf...
Offensichtlich legte ich dir meine Gefühle dar.
So oft suchte ich die Nähe zu dir, doch jedesmal bist du zurückgewichen.
Ich war verunsichtert!
Was sollte ich denn auch denken? Und als ich dich dann noch mit deiner Frau sah und du dort bei ihr sasst, ihr ohne jeden Zweifel in die Augen blicktest...verstehst du nicht was dies in mir hervorrief...

Erneut blickte sie ihm tief in die Augen.

Und nun bitte ich dich nur um eines.
Bitte, entscheide dich und quäle mich nicht länger.
Ich muss wissen woran ich bin, was du empfindest, sonst weiß ich nicht mit dir umzugehen.

Sie ließ den Kopf sinken, atmete tief durch, nun da sie alles, was so lang auf ihrem Herzen lag ausgesprochen hatte.
Jetzt lag es nicht mehr in ihrer Hand, allein er würde nun entscheiden wie es weiter ging...

[Bruder Landogar aus Yew]

Überrascht, aber dennoch hocherfreut über ihre Tat, blickte er ihr in ihre wunderschönen Kulleraugen und ihm war sofort klar für wen er sich entschieden hatte.
"Du weißt gar nicht wie erleichtert ich nun bin. Und da ich nun Gewissheit habe kann ich mich auch eindeutig zu dir bekennen. Denn all diese Anspielungen und Worte dir gegenüber waren ernst gemeint. Ich denke ich habe mich in dich Verliebt." , sprach er sichtlich erleichtert und lächelnd.

Sanft hob er ihr zierliches Kinn an und küsste sie so zärtlich er nur konnte.

Nun war es endlich soweit, ihm und seiner angebeteten stand nichts mehr im Wege. Dass einzige wovor er sich noch fürchtete war das Gespräch mit Zanica, der er die Liebe zu einer anderen erst noch beichten musste.
Doch auch diese Hürde würde er für Gwyn auf sich nehmen.

Auf das es gut geht...

[Gwyn Rigmor]

Seine Worte nahm sie kaum noch wahr, vollends verlor sie sich in seinen nun so warmherzigen Augen, ließ sich nur zu gern an ihn heranziehen und genoß das Gefühl seiner Lippen auf den ihren...
All die Wut, die Verzweiflung waren vorerst einem Glücksgefühl gewichen und fest gruben sich ihre Finger in seinen Rücken, nie mehr wollte sie ihn loslassen.
Doch da war noch Zanica, er würde ihr alles erklären müssen und sie, Gwyn hatte eine Ehe zerstört!
Als ihr die Bedeutung der Worte klar wurde löste sie sich abrupt aus dem Kuss und blickte ihn durchdringend an.
Schuldgefühle schienen aus der Verdrängung zu erwachen, doch versuchtete sie diese nicht zu beachten.

Was wird Zanica nur sagen???

Mit besorgter Miene schaute sie ihm in die Augen.

Du musst es ihr erklären, sie soll es nicht falsch verstehen...Ich...

Doch ehe sie den Satz vollenden konnte legte er seinen Finger sanft auf ihre Lippen,sein Blick beruhigte sie und stumm sprach er zu ihr..."Es wird alles gut..."