Langes warten

[Ariane Arceau aus Minoc]

Ein getrübtes Gesicht sitzt in der Taverne, die sonst so strahlenden Augen blickten starr auf den Boden.
In der Hand ein zerfetztes Papier, vergilbt in den Tagen des Wartens und die Tinte verblasst. Die junge Frau atmet schwerfällig, immernoch ausschau haltend nach dem der einst auf Reisen ging und bis heut nicht wieder kehrte.

Jeglich versuche das geliebte Herz zu erreichen schlugen fehl, eine jede Brieftaube kam erschöpft mit ihrer Botschaft zurück.
Die Gedanken stehts bei ihm, wenn auch die Hoffnung langsam versiegte.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Der Wirt sieht das betrübte Gesicht der Dame und geht zur ihr hin
Meine Dame, was ist mit Euch? Kann man Euch irgendwie helfen?
Als er sie dies fragte, setzte er sich ruhig neben sie und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Er wollte so lange warten, bis sie ihm sagen würde was mit ihr ist...

[Ariane Arceau aus Minoc]

Wie gebannt schaut sie aus leicht glasigen Augen auf ihre Finger. An einem steckt ein Ring, im Schein der Kerze Schimmert er leich rötlich.

Dieses Schmuckstück schenkte er mir, einige Monde ist es schon her. Er mag Materiell nicht von hohem Wert sein jedoch bedeutet er mir persönlich alles.

Er erinnert mich an die schönen Tage mit ihm, die Streiche die wir uns gegenseitig spielten.

Ihr Blick schweift von ihrer Hand zum Fenster, immerwieder die Handelsstrasse im Auge.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Oh die Liebe also... Nun dies ist oft der Grund für solch ein Trübsalblasen. Wie ist denn sein Name? Ihr müsst ihn wirklich sehr lieben. So eine Liebe findet man nur noch selten heutzutage! Euer Ring... er ist wunderschön. Haltet ihn in Ehren.

Oh, ich rede wieder zu viel... wie war doch gleich sein Name?
der Wirt blickt die Dame sehr neugierig an und wartet

[Ariane Arceau aus Minoc]

Sein Name, Sean, Sean O Cutchon. So heißt er.

Sie senkt ihr Haupt und schüttelt leicht den Kopf.

Er ist etwas besonderes und ich werde ihn nie vergessen, er wird in meinen Träumen stehts an meiner Seite stehen und dies Geschenk von ihm wird mich daran binden.

Ich schwor ihm die Treue!

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Sean O'Cutchon sagtet ihr? Nun, mir ist einmal ein Sean begegnet. Es ist schon eine Weile her, aber ein Sean war mal hier! Es wird Euch vll nicht helfen, aber ich hole Euch etwas zu trinken, auf Kosten des Hauses. Was mögt Ihr?

der Wirt steht auf und geht zur Theke, nebenbei fällt ihm das alte Papier in den Händen der Dame auf...

[Ariane Arceau aus Minoc]

Dies wäre nett, ich nehme gern ein Glas Wasser. Doch macht euch nicht die Umstände meinetwegen.

In ihrer Hand knullt sie weiterhin das Pergament auf dem ein paar, zum Teil unleserliche Buchstaben stehen.

Ihr kennt Sean? Es müssen schon sehr viele Monde vergangen sein, ich zähle bereits nicht mehr die Tage in denen ich seine Stimme nicht mehr hörte.

Ich sitze nur hier um das Treiben der Strasse etwas zu beobachten noch immer habe ich nicht aufgegeben an sein Leben zu glauben auch wenn einige der Meinung sind das er nicht mehr unter uns weilt.

Er darf mich nicht so verlassen...

Ihre Atmung wird stockend und leise beginnt sie zu seufzen. Die Hand mit dem Papier darin knallt wütend auf den Tisch. und leise ist zu hören:

Er darf nicht, niemals.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Der Wirt kommt mit einem Glas Wasser zurück und einem Bund von alten Briefen

Das mit dem Wasser macht doch nichts. Einer wunderschönen traurigen Frau muss ich etwas anbieten! *lächelt verdutzt*

Ich habe hier eine Menge Briefe. Sie sehen genauso alt aus, wie das Pergament in Euren Händen. Vll. sind sie ja von Eurem Herzen, sie kamen alle bei mir an, aber ohne Adressaten oder Absender. Ich habe sie stets aufbewahrt, in guter Absicht, jemand würde mal nach ihnen fragen...

Nun, schaut sie Euch an, ich muss weiter arbeiten.

Der Wirt verschwindet wieder in Richtung Theke und bedient die durstigen Reisenden

[Ariane Arceau aus Minoc]

Verschrocken blickt sie den Wirt an, ihre Augen wuchsen von Brief zu Brief. Einige dutzend müssen es wohl sein die der Herr da in beiden Händen hielt. Doch wie kann es sein? Sind diese Schriftstücke wirklich alle für sie?

Einen Augenblick zweifelte sie, schüttelte abermals den Kopf und nahm das Wasserglas samt Briefe in empfang.

Ich möchte nur hoffen das all dies wirklich für mich bestimmt ist ich vermag nicht dran zu denken wenn dies nicht der Fall wäre.

Dankend nickt sie dem Wirt zu und beginnt den ersten Umschlag mit vorsichtiger Neugierde zu öffnen.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Im ersten Brief steht geschrieben:


Liebe Ariane,

viele Monde ist es her, seit ich dich verlassen habe. Ich wusste nicht, wie weit mich meine Reise führen würde, doch ich bin weit gereist. Mein Weg führte mich bis an die Grenzen der verschiedensten Länder, immer auf der Suche nach meiner Bestimmung. Doch bisher konnte ich sie nicht finden. Ich habe schon viele Fähigkeiten auf meiner Reise gelernt und ausgeführt, doch keine konnte mir bisher eine Antwort auf meine Suche geben. Aber keine Angst mein Schatz, ich werde bald zurückkehren. Wenn ich meine Berufung nicht finden kann, bleibe ich doch lieber bei Jäger. Viele Verletzungen habe ich auch schon erlitten, ich hoffe du kannst mir verzeihen, dass ich dich so lange alleine lasse.

Sobald ich wieder da bin und du mich noch liebst, werden wir heiraten

Für immer in Liebe

dein Sean


es scheint, als würde es der letzte gewesen sein, den er geschrieben hatte…

[Ariane Arceau aus Minoc]

Freudig erregt springt sie vom Stuhl auf, das Schreiben in einer festen Umklammerung rennt sie auf den Wirt zu und springt ihn an.

Habt tausend Dank guter Herr,
ihr seid mein glücksbringer. Ohne euch hätte ich diese Botschaften nie erhalten, wie kann ich euch dafür nur jemals Dank zeigen?

Das verdutzte Gesicht des Mannes lässt ihre Umarmung sanfter werden bis sie ganz von ihm ablässt.

Ihr seht erschrocken aus, hoffentlich habe ich euch jetzt nicht mit meiner Art erschreckt.

Ihr Lippen zu einem breiten Grinsen gezogen geht sie zurück an ihren Stammtisch und trinkt einen Schluck des Wassers.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Nun als sie wieder saß, nahm sie einen weiteren Brief und las


Liebste Ariane,

meine Reise die ich vor ein paar Wochen begann, hat mich in ein fernes Land namens Ranian gebracht. Es ist sehr idyllisch hier und ich habe auch viele Kampf- und Handwerksmeister gefunden, bei denen ich etwas lernen konnte. Doch nichts hält mich hier, es ist einfach nicht das was ich suche! Ich werde weiter mein Glück versuchen und bald zu dir zurückkehren. Es gibt keine Kraft die stärker ist als die, zu dir zurück zu kehren.

Ich werde dir bald wieder schreiben

Dein dich ewig liebender Sean

[Ariane Arceau aus Minoc]

Ihr Gesicht strahlt wie das eines Kindes wenn es etwas geschenkt bekommt, hibbelig und voller Vorfreude rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her.
Sorgfälltig legt sie die gelesenen Briefe wieder zurück in die Umschläage und öffnet einen Dritte.

[Sean O'Cutchon aus Cove]

Der dritte Brief



Liebe Ariane,

heute schreibe ich dir aus einem Land namens Lugania. Es ist ein Land, von Krieg beherrscht und Menschen regiert, die nichts Weiteres in Sinn haben als das Erobern anderer Länder. Ich bin mitten in diesen Krieg geraten und wurde stark verletzt. Ein Pfeil traf mich in meine Schulter. Ich wurde sofort verarztet, daher kann ich heute schon wieder schreiben. Ich werde bald meine Reise fortsetzen, auf der Suche nach dem, wofür es sich zu Leben und zu Kämpfen lohnt.
Ich denke jeden Tag an dich und jeder meiner Träume ist dir gewidmet. Unser Ring, ein Zeichen von ewiger Verbundenheit. Ich hoffe du trägst in noch, und liebst mich genauso noch wie ich es tue…

Bis Bald,
dein Sean

[Ariane Arceau aus Minoc]

Entsetzen macht sich in ihrem Gesicht breit, kurz hält sie mit dem Atem inne. Krieg, Armut, Elend, all dies Schwebt in ihren Gedanken.
Darauf harrend das all seine Erlebnisse ihm, der Liebe ihres Lebens, diese Bilder nicht all zu lange in Erinnerung schwelgen.

Sie stutzt sich mit dem Ellenbogen auf den Tisch, die Hand auf die Stirn gelegt, wüste Szenen spielen sich in ihrem Kopf ab. Wie wurde Sean dies verarbeitet haben? Ist er der Selbe wie früher?
Diese und viele Fragen stellte sie sich doch Antworten darauf vermochte sie nicht.
Zögerlich nahm sie einen weiteren Briefe zur Hand.