Der Tag des Trankopfers

[Szeous Seriso]

Seine haselnussbraunen Augen verfinsterten sich als Frade mit dem Drowjungen hereinkam. Dieser hatte sich scheinbar einen Panther gefügig gemacht, und diesen abgerichtet für ihn zu stehlen.

Da auch er selbst bei den Drow aufgewachsen war, wusste er, dass sie mit allen Wassern gewaschen waren.
Sie verstanden sich auf Täuschung und List.
Dieser hier war eindeutig zu klein für seine Robe. Doch irgendwann würde er hineinwachsen.

Lotha olplyn. Kleiner Dieb.
murmelte er und spuckte angewiedert auf den Boden.

Was machen wir mit ihn? Die Drow setzen ihre Jungen gerne als Köder ein. Wir sollten ihn der Stadtwache übergeben, jetzt wo ihr ihn erwischt habt. Wer weiss ob nicht ein ganzes Haus auf Jagd ist? Nach was könnten sie Ausschau halten?

Er runzelte die Stirn und hoffte, dass nicht er es war, nach dem sie suchten.

[Brae Fearchara]

Brae betrachtete den kleinen Neuankömmling mitleidig. Obwohl sie eigentlich für an-dunjos keine Zuneigung empfand.

Er hatte sicherlich keine Mutter, die sich um ihn sorgte.
Obwohl seine viel zu große Robe aus feinster Schafswolle zu bestehen schien und in einem dunklen seidigen Ton gefärbt war, der Nachts quasi unsichtbar war.
Eine so gut gearbeitete Robe, besaß sie nicht einmal selbst. Jemand hatte es gut mit ihm gemeint und doch schien er sehr dünn zu sein, und hungrig wohl auch. Der Panther jedoch schien wohl genährt und hatte seidiges Fell.

Merkwürdig.

Sie schmierte noch ein Brot mit dem Beerenmus und reichte es dem kleinen Jungen hinüber.

Desos tu alauno. Temeno Tagat.
Die Götter mögen dich erleuchten. (Dunkler) Drow Dieb.
Der warme Unterton war aus ihrer Stimme verschwunden.

[Frade aus Minoc]

Kurz nachdem der kleine Drowdieb mit gesenktem Haupt die Taverne betrat, schloss Frade die Tür und setzte sich wieder neben Brae und Szeus,
der nicht grade erfreut über das auftauchen von Yaaro war, er hatte wohl etwas gegen Drows.

*Mach dir nicht ins Hemd Szeous, der Junge ist harmlos. Und mit ein paar Drows werdet sicher selbst ihr fertig!*

Frade ließ ausnahmsweise den Krieger in sich sprechen, auch wenn er das Nuhb ausließ, obwohl er einer zu seien schien.
In seinem Kopf wiederhallten seine Worte. Ein Drowjungenköder ... alleine wenn er schon dran dachte musst er er lachen.
Und dann erst sein vohrschlag den Jungen bei der Stadtwache anzuprangern nur weil er eine Elfe war.
Er überhörte wohl einen Satz, da er damit beschäftigt war sich immernoch innerlich drüber totzulachen was er grade gehört hat.

Frade guckte Szeous an, und bemerkte das er es ernst meinte, weshalb er es auf einmal nichtmehr so lustig fand und guckte ihn mit strenger mine an.

*Also ihr habt etwas gegen Elfen?*

[Szeous Seriso]

Szeous schaute ihn ernst an.

Ich habe etwas gegen Drow. Weil ich unter ihnen aufgewachsen bin und weiss wie sie sind.

Seine Augen schauten immernoch misstrauisch auf den Jungen.

Und ich habe etwas gegen Diebe. Weil ich se..
Weil ich ebenfalls weiss wie sie sind.

[Frade aus Minoc]

*Der kleine Langfinger ist eigentlich ganz in ordnung, er bräuchte nur mal wen, der ihm zeigt wie es hier auf Pergon zugeht.*

Kurz darauf kahm der Wirt mit dem Wein, ohne etwas zu sagen legte er die flasche Rotwein mit vier Gläsern in die mitte der Runde,
und so schnell er kahm war er auch wieder verschwunden.

Frade schenkte jeden anwesendem ein glas ein, und lehnte sich zurück.

*Worauf trinken wir?*

[Szeous Seriso]

Er blickte zu Brae und dann wieder zurück zu Frade, dem Elfen mit dem seltsamen, verwuschelten, gelben Haaren.
Er hatte keine Ahnung was er sich wünschen sollte, oder was er am Leben schätzte, was sich auch als Trinkspruch gut machen würde.
Die Dinge die er gut konnte waren nicht für die Ohren von Fremden gedacht.
Schon gar nicht von netten Damen, jedenfalls nicht ohne rot zu werden.

Also schöne Frau, worauf sollen wir trinken?

[Brae Fearchara]

Sie betrachtete den Jungen, den Elfenkrieger und den Briganten.
Raffte ihre Röcke, stand auf und hob ihr Glas.

Auf dass sich alles zum Guten wenden wird.

Leicht strich ihre Hand über den Kopf des Jungen. Und ihr Blick huschte über Szeous Bartstoppeln, mied dessen Blick und blieb schließlich an den bernsteinfarbenen seltsamen Augen des anderen Mannes hängen.

Der Elf war eine beeindruckende Erscheinung. Jeder noch so kleine Muskel seines Körpers schien austrainiert zu sein, und doch war sein Blick klar, und freundlich.

Er setzte sich für diesen kleinen Tunichtgut ein, obwohl er zum Volk der Dunmer gehörte.
Vielleicht sollte sie nicht so schnell mit ihren Urteilen sein.
Sie hatte ja Elfen an sich ja auch für weibisch und schwächlich gehalten.

Ein Fehlurteil, wie sie nun zugeben musste.
Die Gläser klangen, als sie sich zuprosteten.

[Yaro Miji'ne]

Yaro zuckte zusammen als die Frau ihn am Kopf berührte.
Er war Berührungen, ganz gleich welcher Art nicht gewohnt.

Vor Schreck ließ der Drowjunge seinen Beutel fallen, und heraus schauten ein paar sorgsam in Pergament eingeschlagene winzig kleine Päckchen,
welche Yaro blitzschnell als wäre nichts gewesen in das Futter seines Mantels steckte.

Die Gläser klirrten, und das klingende Geräusch der drei aneinanderschlagenden Gläser flog als gelbes welliges Klangwesen unsichtbar für die anderen durch den Raum,
um dann im Nichts zu verschwinden.

Yaro war gewohnt Klänge sehen zu können, und sah dem Klang der Gläser mit seinen seltsamen violetten Augen nach, bis dieser sich auflöste.

[Frade aus Minoc]

Als Yaros Tasche auf den Boden viel, und die kleinen Päckchen auf den Boden vielen, wurde Frade neugierig.
Der Junge versteckte sie in seiner Jacke, und schien den Inhalt dieser Päckchen verheimlichen zu wollen.

*Yaro, was war in den Päckchen, wenn ich fragen darf?*

Frade warf Szeous einen ernsten blick zu, der ihm sagen sollte das er jezt besser nichts über Drowdiebe sagt.
Er guckte auf die antwort gespannt in Yaros Augen, und lächelte ihn an.

[Yaro Miji'ne]

Ich bin Bote, Jabbuk Xonathull Kuk S'lat'halin.
Sie wollten einen Drow als Boten, weil die erste Regel eines Boten ist, niemals das Paket zu öffnen.
Sie wissen dass ich mich daran halte.
Ich weiß also nicht war darin ist, nindel's l'aster, ush'akal.
Ebenso wenig weiß ich, woher es kommt. Ich weiß nur wo ich es abholen muss, und wohin ich es bringen muss.

Er blickte Frade mit seinen ruhigen, sanften, violetten Augen an.

[Frade aus Minoc]

*Wessens Bote bist du?*

Lngsam merckte man Frade einen fragenden Blick an. Und er war sicher nicht der einzige den dies interesierte,
Szeous und Brae schienen auch neugierig auf die Antwort zu sein.

Frade trank einen schluck Wein, und wartete Yaros reaktion ab.
Und bemerkte dabei, das er wohl besser nicht so direckt gefragt hätte.

[Yaro Miji'ne]

Ich hole die Päckchen an einem geheimen Ort ab, und bringe sie dann an andere Orte. Auch mein Lohn ist immer in einer bestimmten Kiste.
Ich mache das, seit mir ein anderer Bote einen Brief gegeben hat.
Den Auftraggeber habe ich nie gesehen. Aber manchmal ist mir als ob mich jemand beobachtet.

Das der jemand eine unheimliche helle, fast silbrige Aura hatte, verschwieg Yaro.
Dies waren Dinge, die anderen Elfen und andere Menschen meist nicht wirklich verstanden.
Genauso wenig wie, warum Dienstage orange waren, und warum Marmeladenbrote einen runden, fast kugelförmigen Geschmack hatten.

[Szeous Seriso]

Der junge Gesetzlose legte die Stirn in Falten und ließ einen tiefen kehligen Brummton hören.
Was er da hörte gefiel ihm überhaupt nicht, aber es war nicht sein Bier, wenn der kleine sich in Schwierigkeiten brachte.

A pro Pros Bier..

Wirt noch ein Bier für mich, und für jeden der noch eines möchte.

[Yaro Miji'ne]

Murrpau die junge Höllenkatze stellte die Ohren auf, und beantwortete das Brummen des Briganten mit einem tiefen bedrohlichen Knurren.
Einzelne Haare des glänzenden geschmeidigen Fells stellten sich auf.
Doch Yaro zeigte dem Wächter, dass keinerlei Bedrohung bestand.

Frade war hier, und er würde helfen.

[Frade aus Minoc]

Frade guckte kurz in das leere Weinglas in seiner Hand.

*Ich nehm auch eins.*

Er stellte das Glas vor sich ab, lächelte Brae an,
die sich mit Yaro beschäftigte.

*Was führt euch nach Pergon, Brae?*

Er bemerkte das Szeous und die Höllenkatze sich anknurrten,
doch ging nicht davon aus das dies zu Problemen führen würde.