von Jyri aus Minoc » So, 19. Jan 2014 23:11
Die junge Elementarmagierin musterte die Dirne, die sich ganz nahe an diesem unsäglichen Kamin aufhielt. Sie verhielt sich gar so, als wäre das Feuer ein Freund, der sie tröstete.
Sie hatte wohl noch nicht erlebt wie das Feuer plötzlich jemanden ansprang und fraß, oder wie die Erde aufriss und jeden mit feurigem Atem verschlang, der auch nur in der Nähe stand.
Feuer war schnell, man konnte nicht vor ihm davonlaufen, es war schneller als jedes Reittier, das sie kannte.
Jyris Mine wurde hart. Diese Französin hatte keine Ahnung von der Gefahr in der sie sich befand. Feuer tat manchmal schlimme Dinge, wenn Jyri zugegen war.
Die Elfe musterte Jyri eindringlich. Sie fühlte sich abgecheckt und in Gefahrenraster eingeordnet. Jyri mochte nicht wenn man sie so ansah. Wenn sie oberflächlich betrachtet wurde, war ihr das egal, doch dieser Blick verhieß nichts Gutes. Ahnte die Silberhaarige Fremde wozu die Zeichen auf ihrer Haut da waren.
Egal, solange sie Wirkung zeigten bestand keine Gefahr, Gefahr bestand nur, wenn sie anfingen zu verblassen. Dann mussten sie in stundenlanger Kleinstarbeit erneuert werden.
Sie fuhr sich durch das feuerrote Haar und ordnete es während die Elfe zu Sprechen anfing.
Umstände die durch Magie hervorgerufen werden und dessen Bannung ebenfalls mächtigere Magie erfordert.
Davon sprach sie -
Blindheit - Augen öffnen
Fluch - Gegenfluch
Gift - Gegengift
Schadmagie - Magie bannen
Ihr sprecht vom ewigen Kampf der schwarzen gegen die weisse Magie.
Es ist ein ewiges Ringen, jedoch ohne Sieger.
Meine Magie jedoch liegt dazwischen, es ist die Magie der Erde, des Feuers, das unter der zerbrechlichen Erdkruste liegt, das Feuer Erd Erde, und der Luft die uns umgibt, und die Magie des Wassers, aus dem einst das Leben kam, es ist wahr. Sie scheint schon da zu sein und braucht nur ein Medium.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, und nicht so geboren wäre, ich hätte am liebsten nur weisse Magie in mir.
Die aber je nach Charakter des Priesters auch Schaden anrichten kann. Man denke nur an den Heiligen Krieger, der einen Heiligen Krieg beginnen kann. Der Engel, der sich nicht scheut auch unheilige Taten zu begehen, wenn erst gerufen. Und der Heilige Geist, der alles Leben in Sichtweite vernichtet.
Magie ob weisse oder schwarze, oder elementare ist nie gut oder böse. Sie ist wie ein Messer. Man kann einen Apfel damit schälen, ein Kästchen schnitzen, ein Brot damit durchschneiden, oder einen Mord damit begehen.
Wer hat den Mord begangen, derjenige der zustieß oder das Messer?
Es war derjenige der das Messer benutzte.
Das gute an Messern jedoch ist, sie haben keinen eigenen Willen, man braucht nicht viel Macht sie zu kontrollieren. Es können Unfälle passieren, man kann sich in den Finger schneiden, beim Obst schälen.
Die Unfälle jedoch die mit der Magie passieren können sind ungleich größer.
Auch kann jeder selbst entscheiden, ob er ein Messer kauft oder nicht. Magie ist angeboren. Sie ist etwas, was man in die Wiege gelegt bekommt.
Man kann sie nicht loswerden. Nur mit Siegeln einsperren...
Jyri hatte wie in Trance geredet. Dieser endloslange Monolog sprudelte aus ihr heraus. Als sie geendet hatte, fuhr ihr ein Schauder über den Rücken.
Sie hatte zu viel erzählt. Sie hatte zu viel von sich verraten.
Jyri aus Minoc
Letterbox
Briefkasten Nr 14785534