Schmerz, Hass und vergessene Liebe... [IG]

[Laily Canmore aus Minoc]

Ein Traum... es ist nur ein Traum... eine Illusion die sich meiner ermächtigt... Nein... Das..das kann nicht sein.... Valurion!!!

Ein Schrei hallt durch die Dunkelheit... Senkrecht sitzend, eine zierliche Gestalt. Man kann gerade noch erkennen, wie der Mond die zarte Silouette ihres Körpers auf den See wirft... Sie schöpft sich Wasser ins Gesicht, wissend dass es nichts nutzen würde....

Valurion....

Rasch atmend harrte sie aus, lauschte, doch kein Laut war zu vernehmen

Er... was..... .... Anna....


Sie brachte keinen Ton heraus... Wirbelnde Bilder, alles so verschwommen.... Bittere Galle sammelte sich unter ihrer Zunge ehe sie sich mit würgendem Geräusch erbrach. Ihr Kopf glühte, sie hatte Fieber.... - Fieber? Entsetzt starrte sie auf ihre mit Narben übersähten Hände... Das konnte nicht sein, nichts, sie fühlte keine Kälte mehr ... Mit Jeh'lom verliess sie auch sich selbst, verlor jegliches Gefühl... Valurion... Der Name hallte in ihrem Kopf wieder, ein dumpfes Pochen das das Fieber bei weitem übertraf...
Langsam schaute sie sich um. Sie roch das Gras auf dem sie lag,... Sie fühlte den Wind um ihre Nasenspitze wehen.... Nein, das spürte sie schon immer, sie ~empfand~ es nur nicht mehr... es war ihr gleichgültig...
Doch jetzt fror sie plötzlich, sehnte sich nach der Wärme, die sie glaubte niemals spüren zu können...
Der Name verhallte... Ein stechender Schmerz durchstach ihren Körper ehe Taubheit sie einnahm...

...eine weitere Narbe... dachte sie... Die Kälte ward verschwunden, der Wind hörte auf zu wehen. Sie lachte.
Es war ein seltsames Lachen, der zarten Mädchenstimme vollends entfremdet. Plötzlich hörte sie aprubt auf. Stille... Dann, eine Träne, über die Wange kullernd, zu Boden fallend... Der Kampf ward nicht verloren, ein kleiner Funke, weiter lodernd in ihr.... Wartend auf die Flut... wartend auf das Feuer.............

[Laily Canmore aus Minoc]

Sie rennt, von der Angst gejagt. Verzweiflung treibt sie, immer schneller durch die Dunkelheit... Schatten rauschen an ihr vorbei, bedrohlich hängen dunkle Wolken am Himmel, ersticken das fahle Mondlicht... Die Kapuze ihres seidernen Umhangs tief ins Gesicht gezogen, ....



Es: Sag mir, wie weit willst du gehen?

Sie *mit zitternder Stimme*: Lass mich in Ruhe!!!

Es *lachend*: Willst du ihn am Boden sehen?

Sie: Geh fort! Nichts will ich!!! Verschwinde!!!

Sie treibt ihr Pferd weiter an, das dichte Gestrüpp reisst Löcher in ihren Mantel - ein blutiger Schnitt auf der Wange der wenig später vernarbt... Ohne auch nur etwas zu sehen, prescht sie weiter


Es: Willst du, dass er vor dir kniet?

Willst du, dass er um Gnade fleht?

Du willst es...


Sie *verzweifelnd schluchzend*: Nein.. bitte!


Ein lautes Lachen - sie wirft die Arme nach Oben, presst die Hände fest auf die Ohren


Es: Rachegedanken, von Demut gepeitscht,

du siehst und hörst nichts mehr.

Deine Wut wird nicht vergehen, nur dafür lebst du noch...


Du kannst, du willst und wirst nie vergehen
und du verteufelst sein ganzes Leben,
treibst in den Wahnsinn von maßlosem Zorn -
Vernichtung und Rache - du bist zum Hassen geboren!!!

Ein Schrei entrinnt ihrer Kehle, sie verliert das Gleichgewicht und stürzt zu Boden, bleibt bewusslos im Gras liegen.
Und in der Ferne die erste Morgenröte.... .... ....

[Laily Canmore aus Minoc]

Da war er nun, er... oder doch nicht? Ich erkenne ihn, ich wusste dass er kommt... Doch nicht so...

Es war bei den Necromanten, keuchend und mit dem roten Abdruck einer Hand auf der Wange lag sie inmitten des Pentagramms, er kniete über ihr, das Gesicht wutverzerrt und sie zu Boden drückend...
Sie forderte es heraus... Sie?
Sie schien nicht einmal sie selbst zu sein

Gegen einen Bauern habt Ihr verloren, habt sie leichtfertig verspielt!

Sie hörte nicht auf. Hass brodelte in ihr hoch genauso wie in ihm, Spannung lag wie ein erdrückender Schleier in der Luft. Rache nehmen an allem, verletzen um nicht selbst verletzt zu werden.
-Sie- liebte einmal... Aber es gab -sie- nicht mehr... nicht in dem Moment. Tief aufbäumend in ihrer Seele lebte sie noch... vielleicht... -Er- sollte sie nicht bekommen.

Ich könnte dich töten sagte er kalt

Nur um sie noch einmal zu sehen? Wen willst du töten, ...Laily? sie grinste

Er ward überrascht, und starrte sie für einen Moment lang an.
Seine Miene verfinsterte sich wieder. Er schaute an ihr herab auf ihren Keuschheitsgürtel.

Ist in letzter Zeit wohl öfter passiert! er lachte

Ein Herzschlag versetzte sie zurück. Tränen füllten ~Lailys~ Augen und eine dessen rollte ihre Wange hinunter.
Düsteres Schweigen.
Er nahm die Hand von dem Riemen, stand hastig auf und verschwand tonlos im Dunkel des Komplexes.
Weinend lag sie auf dem Boden, in dämmriges Fackellicht getaucht. Für einen Moment wirkte sie wieder verletzbar... und mädchenhaft.

Warum? schluchzte sie
Du hast versprochen das es aufhört! Du hast es versprochen!

Die Augen unter Tränen geschlossen sprach sie drauf los, wissend dass sie die einzige im Raum war, ... und doch nicht allein...
Sie drehte sich um, blieb mit dem Gesicht auf dem Boden liegen. Wenig später atmete sie lehmigen Staub ein, hustete und richtete sich schwerfällig auf. So sollte sie nicht enden...
Schliesslich verliess sie den Wrong und ritt geschwind davon, noch einmal zurückblickend auf das große Gewölbe, als würde sie etwas erwarten.... Doch es kam nicht...

[Laily Canmore aus Minoc]

Nichts ahnend betritt sie die Bank zu Jhe'lom, als hinter ihr eine Stimme erklingt

Seid gegrüßt Todgeweihte!

Erschrocken fuhr sie herum, doch sie sah niemanden. Mit der Fackel leuchtend erkannte sie schliesslich einen schwarzen Umriss und trat langsam näher.

Er: Fügt euch eurem Schicksal, bald ist die Zeit gekommen, da man euch ersuchen wird, Todgeweihte.

Laily: *erschrocken* Wer seid ihr, dass ihr sowas von euch gebt?


Er: Nur die Nachricht zählt, der Überbringer ist belanglos....

Sie verstummte und starrte ihn an. Das kann nicht sein, dachte sie...

Laily: Ich frage euch noch einmal, wer seid ihr?

Er: Mein Name ist Horacio Guiel, verfluchter Diener des Todes, verstoßener Drow...

Sie runzelte die Stirn... Ein Drow also... Das hätte sie nicht gedacht, noch einmal einem Drow zu begegnen... Zufall? Hatte man ihn entsandt, seit sie die Drow verliess? Das konnte nicht sein... Woher wusste er über sie? Fragen schossen ihr durch den Kopf als die Stimme erneut erklang

Er: Geht nun, reitet geschwind und erwartet euer Schicksal. Geht!

Entsetzt liess sie die Fackel fallen und eilte hinaus. Ein kalter Schauer überzog ihren Rücken mit Gänsehaut als sie raschen Schrittes davoneilte...

[Laily Canmore aus Minoc]

Da stand er nun... So wie sie ihn kannte, so wie sie ihn kennenlernte... Laily stand vor ihm, die Arme um seine Hüften geschlungen. Valurion schaute verunsichert.
Ihr wurde noch ein letzter Wunsch gewährt, unbewusst, doch sie wusste, dass es so sein würde.
Eine Träne kullerte ihm über die Wange. Laily, so wie er sie geliebt hatte... Nun sahen sie sich an, als wäre nie etwas gewesen, so als hätten sie Jhe'lom nie verlassen...

Verzeih mir flüsterte er und schmiegte den Kopf an ihren Hals

Wie sehr hatte sie auf den Tag gehofft ihn noch einmal zu erleben. Für einen kurzen Moment lang vergass sie, warum sie hier war, was sie erwarten würde. Es würde ein bitterer Abschied werden, und die Worte sprudelten plötzlich nur so aus ihr heraus. Er musste es wissen, sie hatte nur noch wenig Zeit... Verzweifelt schaute sie ihn an.

Du hast bis jetzt widerstehen können Laily, geb die Hoffnung nicht auf, noch besteht sie! er lächelte aufmunternd

Sie schüttelte traurig den Kopf. Nein, er verstand nicht... er wollte nicht verstehen...
Die Sonne verschwand hinter den Bergen. Sachte nahm er sie in die Arme, zeigte ihr das, was sie nie zuvor gekannt, was ihr so verhasst ward.
Es war das erste Mal und ihr war klar, dass es auch das letzte Mal mit ihm gewesen sein würde.
Wie er so friedlich neben ihr im feuchten Gras schlummerte, begann sie verbittert zu weinen. Den Mantel eng um sich geschlagen stieg sie auf ihren Ostard, noch einmal auf ihn blickend. Das fahle Mondlicht erleuchtete ihn sacht und sie stieg noch einmal ab um ihn einen letzten Kuss auf die Stirn zu geben.
Dann ritt sie unter Tränen von dannen...

Schmerzvoller Abschied...