Nachdem Sancta den Außenposten verlassen hatte machte sie sich auf den Weg... Doch zu viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf und irgendetwas in ihr blockierte sie, denn sie wollte nicht nach Hause... Sie wollte jetzt erst einmal alleine sein und nachdenken. Also nahm sie ihr Pferd an den zügeln und lief in Richtung des Waldes. Nehiri hatte ihr geraten in ihrem Zustand nicht mehr zu reiten, also lief sie. Nach wenigen Minuten erreichte sie eine kleine Lichtung, wo ein Fels stand. Sie band ihr Pferd an einen der umstehenden Bäume, streichelte es und kauerte sich danach auf den Stein... Die Knie an die Brust gezogen und den Kopf darauf abgestützt. Traurig seufzte sie und konnte ihre Emotionen nicht mehr im Zaune halten... Ihre Augen füllten sich mit Tränen und liefen in Sturzbächen ihren ebenholzfarbenen Wangen hinab. Sanctas Körper bebte und zitterte, sie konnte einfach nicht mehr und fühlte sich so unendlich allein.
Aus Wut, oder auch aus Trotz riss sie ihren dunkelgrünen Umhang ab und schmiss ihn vor ihre Füße... Jetzt fror sie zwar, aber das interessierte sie in diesem Moment nicht, in den letzten Tagen, oder waren es schon Wochen, sie wusste es schon nicht mehr, war sie sehr viel allein gewesen und so langsam machte sich das Gefühl in ihr breit, dass die Leute, mit denen sie in letzter Zeit gesprochen hatte unter Umständen doch nicht so Unrecht hatten...
Zitternd legte sie nun eine Hand auf ihren Bauch, der mittlerweile eine sehr eindeutige Rundung hatte, und spürte die Wärme die von ihrem Leib und ihrem ungeborenen Kind ausging. Traurig lächelte sie, dieses ungeborene Leben war wohl im Moment das einzigste was sie glücklich machte und ihrem Leben einen tieferen Sinn gab...
Ja khaless zhah waela. Dieser Satz ging ihr nicht aus dem Kopf, sie wusste nicht was er bedeutete, doch hatte sie das Gefühl, dass etwas wahres an diesem Satz sein musste... Sie atmete tief ein und hörte in sich hinein... Eine Stimme in ihrem Kopf sagte immer wieder Khaless nau uss mzild taga dosstan... Sie hörte weiter und sie erinnerte sich mehr und mehr zurück L'alurl abbil zhah dosstan, L'elamshin d'lil Ilythiiri zhah ulu har'luth jal. Sie wusste nicht genau was diese Worte in der menschlichen Sprache bedeuteten, doch Wut, Hass und Verachtung stiegen in ihr hoch. Knurrend wischte sie sich ihre Tränen weg, schüttelte den Kopf und lachte leise...