Steckbrief
Name: Teh Wan
Beruf: Attentäter
 



Verflucht seiest du, Gott des Mondes!

     
Teh Wan war ein stolzer Krieger seines Stammes. Wie alle seiner Stammesbrüder ist er perfekt an das karge Leben in den Wüsten der Ausläufer des Gebirges angepasst. Seine weite, sandfarbene Robe flatterte aufgeregt im Wind und ein Tuch schützte sein Gesicht vor dem peitschenden Sand. Mit festem Gang schritt er einen Dünenkamm entlang und ließ den Blick in die Ferne schweifen.
Seine Familie zog schon seit Generationen auf den alten Karawanenwegen durch die Wüste und das Salz hatte ihnen Wohlstand und Ansehen in der Gesellschaft gebracht. Sein Stamm hatte sich jedoch immer die Unabhängigkeit gewahrt. Sie lebten wie ihre Urahnen, ständig auf der Reise. Nicht wie der Großteil der Dagasketen die sich in den Städten niedergelassen hatten. Teh liebte dieses Leben, auch wenn es hart war.
Die Karawane war auf dem Weg gen Pergon und schlängelte sich ihren Weg durch einige Dünenkämme.
Teh war für die Sicherheit seiner Familie verantwortlich. Er war der älteste Sohn der Familie und seit sein Vater das Alter zu spüren bekommen hat, lag es nun an Teh die Stimme und den Stab gegen die Feinde seiner Familie zu erheben.

Die Sonne versank bereits tief hinter dem Horizont und der Vollmond leuchtete in seiner ganzen Pracht. Teh Wan überkam jedes Mal ein Schauer wenn der Mond als Vollmond erschien. Erklären konnte er sich das nicht, doch seine Instinkte warnten ihn dennoch.

An diesem Tag sollte alles anders werden als gewöhnlich. Scheinbar hatten seine Instinkte doch Recht behalten. Mit einem kräftigen Sprung legte er den halben Weg von seinem Aussichtspunkt ins Dünental zurück. „Ein Sandsturm Miriako!“, rief er entsetzt seinem jüngeren Bruder zu, „treibt die Kamele zusammen, sofort!“
Innerhalb weniger Augenblicke hatte die Karawane gestoppt und sich hinter einer riesigen Sanddüne verbarrikadiert.
Aus der Ferne näherte sich ein gewaltiger Sturm. Wie ein rotleuchtendes Feuer breitete er sich im Licht der untergehenden Sonne über den dunkelblauen
Himmel aus. Teh hatte schon viele Sandstürme miterlebt, doch keiner war so gewaltig gewesen. Es schien fast als würde er sich über das ganze Land erstrecken. Teh war sich nicht sicher ob die Zelte den Winden standhalten würden und so schlug er die Stützpfeiler so tief in den losen Sandboden wie es nur ging.
Seine ganze Familie saß beisammen, sein Vater und seine Mutter, seine 4 jüngeren Brüder und seine 2 kleinen Schwestern. Sie rückten näher zusammen als der Sturm losbrach. Mit gewaltigen Hieben schlug er gegen die ledernen Zeltplanen, sodass ein Donner ertönte und die Stützpfeiler zu schwanken begannen.
Plötzlich war ein lautes Knarren und Rauschen zu hören und Teh vernahm einen Schlag. Von da umfing ihn die Dunkelheit. Unmittelbar über ihrem Zelt hatte sich eine Sandlawine gelöst und die gesamte Karawane unter sich begraben.
Teh vernahm nichts von den Schrecken die sich um ihn ereigneten und er glitt hinüber in eine Traumwelt.

Er sah ein merkwürdiges Bild im Traum. Von weit oben konnte er beobachten wie er und sein Stamm durch die Wüste zogen. Es war Nacht doch die Szenerie war seltsam hell erleuchtet, als wenn ein voller Mond mit doppelter Kraft leuchtete. Völlig von dieser unwirklichen Situation gebannt, beobachtete er wie sich ein dunkler riesiger Schatten der Karawane und damit seiner Familie näherte. Beinahe erlag er der Faszination der Schönheit dieser eigentlich so grausamen Bilder, doch eine kurze Zeit vor dem unvermeidlichen Zusammenprall durchzuckte in der einzig richtige Gedanke: „Ich muss sie warnen. Es ist ein Sandsturm.“ Sofort begann er zu schreien und zu rufen und bemerkte erst jetzt, dass nichts - rein gar nichts - zu hören war. Er konnte sehen, wie er selbst den Dünenkamm hinunter sprang, und Worte der Warnung an seine Geschwister richtete und Sie ein Schutzzelt am Fuß der Düne errichteten. Völlig beseelt davon, dass seine Familie scheinbar gerettet werden konnte, bemerkte er erst einige Zeit später, dass sich aus der Ferne eine Melodie näherte. Zunächst war sie kaum zu vernehmen, aber dann wurde sie deutlicher und lauter. Zusammen mit dem grausamen Bild des Sandsturms der unter ihm wütete empfand er die dramatisch klingende Melodie, die von einem ganzen Orchester gespielt wurde, als äußerst düster und beinahe als Todesmelodie. Die Melodie harmonierte mit den tosenden Bildern des Sandsturms, als wäre sie eins mit ihm, ja als wären sie vom gleichen Dirigenten erschaffen und würden aus einer Hand gelenkt.
Plötzlich wurde ihm eine längst vergessen geglaubte Erinnerung aus seiner Kindheit bewusst. Sie traf ihn wie ein Schock: Damals traf er einen alten Nomaden beim Spiel.

Der merkwürdige alte Mann kam mit ihm ins Gespräch und erzählte ihm eine Geschichte über eine Prophezeiung: Es wird die Zeit kommen in der die Nacht beinahe zum Tage wird, erhellt als schienen drei Monde. An diesem Tag wird die Zeit des Gotts des Mondes beginnen. Er wird erscheinen um fortan sich immer neue Seelen der Unschuldigen zu holen, zu mehren seine Macht um eines Tages gänzlich gestählt durch die Kraft seiner Opfer als Herrscher für alle Zeit zu regieren. Die Zahl seiner Anhänger wird stetig steigen und wenn Sie groß genug ist, wird die Schreckenszeit beginnen.

Teh kam wieder zu sich. Alle Glieder taten ihm weh und eine tonnenschwere Last schien auf seinem Brustkorb zu ruhen.
Er öffnete die Augen und realisierte sofort, was geschehen war. Etwas Sand rieselte ihm ins Gesicht.
Eine kleine Aushöhlung hatte ihm genug Luft zum Atmen gelassen. Mit aller Kraft versuchte er sich aufzurichten und endlich gelang es ihm sich aus dem Sand zu befreien. Mit ein paar letzten Tritten hatte er sich aus dem Sand geschoben und lag nun mit ausgestreckten Gliedern im Mondlicht auf der Düne.
Schnell hatte er den ersten Schock überwunden und rief verzweifelt nach seiner Familie. Nur seine Schreie durchdrangen die Stille der Nacht und nur sein Echo, das von einigen Dünenkämmen widerhallte, gab ihm eine Antwort.
Mit bloßen Händen begann er den Sand beiseite zu räumen. Er grub voller Verzweiflung und mit aller Kraft die ihm noch geblieben war. Seine Hände waren bereits blutig und wund, als er etwas im Sand entdeckte.
Ein kleiner zerbrechlicher Arm ragte aus dem Sand empor. Unter lautem Wegklagen zog Teh seine jüngste Schwester aus ihrem Grab.
„Ich verfluche dich Gott des Mondes und deine grausame Melodie!“ schrie er dem Mond entgegen.
Den Hass und die Wut die Teh verspürte waren nie stärker gewesen. Unvorstellbare Kräfte entfesselten sich in seinem Körper.
Wie im Wahn grub er die Leichen seiner Brüder und Schwestern, seiner Mutter und seines Vaters aus dem roten Sandboden. Der Gott des Mondes hatte ihn vor eine schreckliche Wahl gestellt. Würde er seiner Familie die letzte Ehre erweisen und sie nach den alten Bestattungsritualen mumifizieren, wäre das sein Tod. Er würde kläglich verdursten und am Ende einem Raubtier zum Opfer fallen. „Verflucht seiest du Gott des Mondes!“ sprudelten die Flüche aus seinem Mund.
Einige Stunden lag er noch im Mondlicht neben seiner toten Familie und rief Klageschreie gen Himmel.
Voller Hass und Verzweiflung machte er sich auf den Weg um den schrecklichen Tot und die unehrenhafte Bestattung seiner Familie zu rächen. Er schwor bei seinen Vorfahren jeden der mit dem Gott des Mondes „unter dem gleichen Zeltdach wohnt“ zu morden, so wie es mit seinen Angehörigen geschehen ist. Das sollte sein Lebensziel sein: „Finde heraus wer den Gott des Mondes anbetet oder an ihn glaubt und töte ihn zu Ehren deiner Familie und zur Bewahrung der Menschheit vor der Schreckensherrschaft“
Aber woran sollte er die Anhänger des Mondes erkennen? Er hoffte, dass seine Ahnen ihm den rechten Weg weisen würden.
Und so geschah es auch: Eines Nachts erschien ihm sein Vater im Traum und gab ihm einen Rat, den er fortan beachten sollte: Beobachte jeden dem du begegnest mit Argwohn. Achte auf alle Worte und Taten und befrage Sie unauffällig. Du wirst die Anhänger des Mondes erkennen, wenn Du nur die Zeichen ihrer Mondsucht erkennst. Z.B. werden Sie des Nachts unterwegs sein ohne sich zu fürchten oder ohne entsprechende Schutzmaßnahmen.

Am nächsten Tag nahm er sich vor jeden den er traf genau zu beobachten und auszuhorchen und setze seine Reise fort. …

Kodex:

-      Wer in Verdacht gerät mit dem Gott des Mondes unter einer Decke zu stecken, begibt sich in Gefahr getötet zu werden.
-      Aufträge gegen den Gott des Mondes oder seine Verbündete nehme ich nach eigenem Ermessen an oder lehne sie ab.
-      Es geht niemals um das Loot der Opfer, auch nicht im Auftrag. Nur wer mich angreift gerät in Gefahr sein Hab und Gut (ggf. durch Rache) zu verlieren.
-      Das aktuelle Ziel wird immer min 5 min vor dem Angriff gewarnt.