Steckbrief

Name:Lee
Beruf: Mönch
Nebenbeschäftigung: Graue Eminenz
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Ein einsamer Mann kniet erschöpft aber glücklich in einem kleinen Tempel in der Wildnis von Yew. Eine Woche lang hatte er geschruppt, Ungeziefer entfernt, geschmückt und meditiert. Nun war es vollbracht. Der Tempel seiner Göttin, der einzig wahren und anbetungswürdigen Lyrell war eingeweiht. Sie war ihm zwei mal im Leben erschienen, das erste mal als er als Kind vom Pferd gefallen, halb tot im Unterholz eines Waldes lag und die Erscheinung eines Panthers mit sehr weiblichen Gesichtszügen sich seiner Wunden annahm und ihm während der Zeit seiner Genesung beibrachte, von der er bis heute nicht wußte, wo genau er sie verbracht hatte, wie sich ein wahrlich edler Mensch zu verhalten hatte. Sie lehrte ihn die Alten zu ehren, die Schwachen und Hilfsbedürftigen zu beschützen und gegen jegliche Form von Ausbeutung und Unterdrückung sowie Habgier und Hochmut vorzugehen und das mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften. Diese Lehre hatte er fest in seiner Seele verankert und sein Leben in den Dienst der Göttin gestellt. Es war nicht immer leicht gewesen, so manchem falschen Prediger hatte er handgreiflich davon überzeugt, das wahre Götter keinen schnöden Mamon horten müssen, häufig hatte er Auseinandersetzungen mit betrunken und randalierenden Kriegern, die die Zivilbevölkerung verhöhnten und quälten und zuletzt mußte er sogar sein Heimatland verlassen, da er einem Adeligen, welcher sich an einer Magd verging den Schädel einschlug. Aber jedesmal wenn er in das klare Wasser eines Bergsees blickte und sein Antlitz sah, wußte er genau, daß er alles richtig gemacht hatte. Die Göttin würde stolz auf ihn sein!

Das zweite Mal erschien die Göttin ihm während er in dem kleinen Tempel in tiefer Meditation um ihre Unterstützung betete. Doch jetzt erschien Sie in Gestalt einer wunderschönen Frau, die einen Panther an ihrer Seite hatte. Lee, sprach Sie, die Zeit ist reif dem Land Pergon von mir zu berichten. Schare alle aufrechten und mutigen Frauen und Männer um dich und und lasse sie die Lehre der Lyrell in das Land Pergon und über seine Grenzen hinaus tragen. Beschützt das Beschützenswerte und übertragt meinen Zorn auf diejenigen, welche es verdienen. Ich lasse dir meine Liebligskatze hier um dir Kraft für diese schwere Aufgabe zu geben. Sprich zu ihr, wenn Du verzagen solltest oder in den Stunden höchster Not. Ich werde deine Rufe hören.

Vor seinen Augen wurde die Großkatze zu Stein, nur die Augen schienen zu funkeln und seine Züge in sich aufzunehmen. Bevor er noch eine der tausend Fragen stellen konnte, die ihm durch den Kopf schossen, löste sich Lyrell in weißen Nebel auf.

Lee stand langsam auf, blickte stolz auf den neu geschmückten Tempel, strich vorsichtig mit der Hand über die Katzenstatue und flüsterte:

Lyrell, deine Zeit ist gekommen. Ich werde deine Lehre durch ganz Pergon tragen und nichts und niemand wird mich dabei aufhalten!

Er ging vor das Gebäude, bestieg seine weiße Stute, blickte noch einmal zurück und ritt der untergehenden Sonne entgegen.